Nach 11 Monaten in Deutschland ist es Zeit, dass ich ein paar Grüße nach Zypern schicke. Am 17. Dezember 2013 habe ich Zypern als Arya verlassen und bin als Ayla - Arrrrya geht in Mittelhessen leider gar nicht, sagen meine Menschen - in meinem neuen Zuhause angekommen, das ich seitdem fest in meinen puscheligen Pfoten halte. Man nennt mich auch Monster, Wirbelwind, Tornado, Krawallschachtel, kleines Miststück, Teufel im Wattepelz usw. Oder auch Knutschbär, Mäuselchen und Glücksgriff. Meine Menschen fragen sich jedenfalls immer wieder, wie ein kleiner Hund sooo süß sein kann??!! Und egal was ich auch anstelle, sie können mir nie lange böse sein.
Aber der Reihe nach: die lange Reise, zuerst im Flieger und dann im Auto, habe ich gut überstanden. Nachdem ich bei der Ankunft schon alle um die Pfoten gewickelt und endlich einen großen Haufen vor das Café Himmelsschreiber gemacht habe, habe ich vier Stunden Autofahrt verpennt. In meinem neuen Zuhause lernte ich dann meinen neuen "großen Bruder" Linus auf neutralem Boden kennen - er mochte mich nicht, aber ich wusste sofort, dass ich das schon hinkriegen würde, schließlich bin ich ein extrem selbstbewusster kleiner Hund. Hab ich natürlich auch geschafft. In den ersten Tagen hat er immer weggeschaut, wenn ich kam, als ob ich dann nicht da wäre (oder wieder verschwinden würde!!!), aber ich habe einfach nicht aufgegeben. Mittlerweile passt er auf mich auf, wartet auf mich wenn ich am Schnüffeln bin und verteidigt mich gegen potentielle Gefahren. Wie Ihr auf den Fotos erkennen könnt, sehen wir witzigerweise auch wie Geschwister aus - obwohl das ja überhaupt nicht sein kann, weil Linus ein echter Mittelhessen ist, und ich eine "reinrassige" Zypriotin.
Die ersten Wochen waren seeehr spannend. Ich habe mir viele lustige Dinge einfallen lassen, von denen meine Menschen unverständlicherweise gar nicht begeistert waren...
Häufchen auf dem Teppich - check
Häufchen neben dem Esstisch während Gäste zu Besuch waren - check
Leinen durchknabbern - check
Zwei Kabel schreddern - check (waren aber glücklicherweise nicht eingesteckt)
...
Meine Menschen und deren Freunde haben sogar eine "Welcome Home Party" für mich veranstaltet. Dabei gab es für mich ganz viele Geschenke: Spielzeug und Leckerlies, einfach alles, was das kleine Hundeherz begehrt.
Ich durfte von Anfang an in die Hundeschule gehen, zuerst in die Welpengruppe, dann zu den Junghunden und mittlerweile in die Vorbereitung zur Begleithundeprüfung. Man glaubt es kaum, aber ich kann eine richtige Streberin sein! Mit Linus gehe ich zum Agility, um viele Hundefreunde zu treffen - und durch den Tunnel laufe ich schon von ganz alleine wann immer ich kann. Außerdem bin ich ein kleiner Reitbegleithund. An die Pferde habe ich mich ganz schnell gewöhnt, aber viiiiel besser sind die vielen Hundekumpels, die bei den Ausritten meisten mit von der Partie sind.
Ich glaube, ich hätte kein besseres Zuhause bekommen können, und meine Familie hätte keinen besseren Hund bekommen können (meistens jedenfalls ;-)), und ich wünsche allen armen Straßenhunden oder ausgesetzten Welpen, den Verlassenen und den Gequälten, dass es ihnen ebenso geht. Wir alle zusammen möchten dem Zypernhundeteam für ihre Arbeit und Ihr Engagement danken und hoffen, dass durch sie noch viele Hunde und Menschen zu untrennbaren Einheiten werden.
PS: Es würde mich sehr interessieren, wie es meiner Schwester Rainy geht, die ein Zuhause in Freiburg gefunden hat. Sie darf sich gerne bei mir melden wenn sie mag.