Xcalibur heißt jetzt Kalli Buhr. Kalli arbeitet Vollzeit mit mir im Hospiz.
Er ist ein super toller kleiner Hund, er hat ein wahnsinniges Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse. Als wir ihn am ersten Abend nach Hause gebracht haben, hat er nur kurz die Wohnung inspiziert, gar nicht wie ein Hund, der neu in eine Familie kommt sondern wie ein Hund der ein paar Tage weg war und nun erst mal guckt, ob seine Leute die Möbel auch nicht umgestellt haben.
Er benimmt sich überhaupt so, als wenn er schon immer zu uns gehörte. Er war von Anfang an zuverlässig, stubenrein, er spielt mit uns, aber in der Wohnung tobt er nicht, das tut er nur draußen. Er hat eine unendliche Geduld mit unserer 5-jährigen Tochter, sie kann mit ihm machen was sie will, er lässt alles mit sich machen, natürlich springen wir immer dazwischen und bringen ihr bei wie man mit einem Hund umgeht und wie nicht. Kalli legt sich abends zu ihr ins Bett und bleibt da bis Leighanna eingeschlafen ist, erst dann gesellt er sich zu uns. Wenn ich abends schlafen gehe, legt er sich zu mir, bis er meint ich wäre eingeschlafen und dann schleicht er sich gaaaanz vorsichtig in sein Körbchen und geht selber schlafen.
Kalli bellt sehr selten, wenn ihm ein Geräusch verdächtig vorkommt kann es schon mal sein, dass er anschlägt, aber ansonsten ist unser Kalli immer tiefenentspannt. Weil wir im Wechsel-Schichtdienst arbeiten, ist es schwierig eine Hundeschule zu besuchen, also haben wir uns eine Hundetrainerin zugelegt, die einmal pro Woche zu uns kommt und mir und Kalli Einzelunterricht gibt. Die Hundetrainerin war total begeistert von Kalli und konnte es nicht glauben, dass er noch keine zwei Wochen bei uns lebt, weil er einfach so ruhig und ausgeglichen ist und Kalli und ich schon ein eingespieltes Team sind.
Im Hospiz ist Kalli Gold wert, er ignoriert Leute die ihn ignorieren, er reagiert auf die Leute, die ihn ansprechen und er macht das wie ein Profi, er ist nicht wild oder verspielt auf der Arbeit sondern ganz ruhig und sanft. Wenn jemand mit ihm redet, dann setzt er sich vor die Leute, sodass sie ihn streicheln können, wenn sie das möchten.
Er springt nur aufs Bett wenn die Patienten oder ich ihn dazu auffordern. Wir haben Patienten die mit Tieren nichts anfangen können, zu diesen Leuten geht Kalli gar nicht erst ins Zimmer, andere Patienten sind zwar tierlieb und mögen Hunde, haben aber vielleicht gerade eine Phase, in der sie für Kalli gar nicht den Kopf frei haben, zu solchen Leuten geht Kalli ins Zimmer legt sich aber vors Fenster (alle Zimmer haben bodentiefe Fenster) und ist einfach nur "da". Auch für die Angehörigen ist er ein wahrer Seelentrost, er hört ihnen zu, lässt sich knuddeln und wenn die einfach nur mal frische Luft brauchen dann geht Kalli mit ihnen in den Garten, manchmal fängt er an den Clown zu spielen und wenn ich ihn dann beruhigen will sagen die betroffenen Angehörigen oder Patienten "lass ihn mal, das brauche ich gerade, ich muss mal wieder lachen".
Ich habe Kalli nichts von alledem beigebracht, er macht das alles vom ersten Tag an ganz alleine. Er ist wirklich der perfekte Hund. Alleine Fahrstuhl fahren kann er auch schon, unser Hospiz hat 5 Etagen, im Erdgeschoss sind die Küche und der Speisesaal, wir arbeiten im 3. und 4. Stock und betreuen dort 8 Patienten. Das Hospiz hat insgesamt 16 Betten, wenn meine Kollegin Violetta Küchendienst hat (sie liebt Kalli....) dann schmuggelt er sich in den Fahrstuhl und bleibt dort solange sitzen bis er im Erdgeschoss ist, erst dann steigt er aus und setzt sich vor die Küchentür oder wenn keiner guckt auch schon mal in die Küche.
Unsere Patienten und deren Angehörige legen ihre Besuche neuerdings immer so, dass sie kommen wenn Kalli im Dienst ist und die Kinder einer Patientin haben sogar Fotos von Kalli gemacht und einrahmen lassen und sie hatte dann das ganze Zimmer voller Bilder von Kalli. Letzte Nacht ist sie gestorben (Kalli und ich hatten Nachtwache) und Kalli hat von den Kindern der Frau jede Menge Leckerli "geerbt" und wurde von ihnen sogar lobend in unserem Gästebuch erwähnt.
Ich habe auf dem Handy Fotos und Videos von Kalli, aber mein Computer hat ein Linux Betriebssystem und das kooperiert nicht mit meinem Android Handy aber ich werde versuchen ihnen die Fotos und Videos direkt von meinem Handy zu mailen. Ich möchte mich bei Ihnen und dem Zypernhunde Team bedanken für die tolle und wichtige Arbeit, die sie alle machen, wie sie an Kalli sehen können, sie machen einen großen Unterschied in der Welt.