Die Ankunft einer neuen Fellnase aus Zypern ist immer wieder aufregend für die Pflegestellen/Adoptanten und für die Mitarbeiter des Vereins.
Dieses Mal erwarteten wir mit der Pflegestelle eine ganz besondere kleine Hundedame, die 6-jährige Karin. Sie kam als ganz junger Hund ins Tierheim und saß 5 Jahre dort. Niemand wollte sie haben. Nun sollte sie endlich die Gelegenheit bekommen, ein Leben außerhalb des Tierheims kennenzulernen. Karin sollte hier in Deutschland bei einer Pflegefamilie einziehen, um sich an das Leben in einer Familie zu gewöhnen. Aber oft kommt alles anders, als geplant.
Karin wurde, wie alle unsere Hunde die nach Deutschland ausreisen, tierärztlich untersucht. Hierbei wurde festgestellt, dass sie mindestens auf einem Auge am grünen Star erkrankt ist. Eine schmerzhafte Erkrankung, die zur Erblindung führen kann. Eine Entscheidung für Karin musste her und so starteten wir einen Spendenaufruf für Karin. Ihr Schicksal hat viele Menschen berührt. Herzlichen Dank an alle Menschen, die für Karin Geldspenden überwiesen haben, die für ihre Behandlung hier Deutschland verwendet werden. Die Pflegestelle hat bereits einen Untersuchungstermin in einer Spezialklinik abgestimmt. Über das Ergebnis der Untersuchung werden wir berichten. Nun aber zur eigentlichen Ankunft:
Karins Pflegemama wartete gespannt auf die hübsche Hündin, die als schüchtern und ängstlich angekündigt wurde. Die Wartezeit von der Landung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Flugpatin mit Karin endlich aus dem Zollbereich kam, wollte einfach nicht enden. Abe dann war es soweit und wir verzogen uns alle in eine ruhige Ecke des Flughafens. Durch die Boxentür schauten uns zwei große braune Augen unverständig und fragend an: Wo bin ich? Was ist mit mir geschehen und was wird noch passieren? Wie warteten einige Minuten, regelten in der Zwischenzeit sachliches mit der Flugpatin und dann öffneten wir die Tür von Karins Box. Nur wenige Sekunden später - oh Wunder - kam die kleine Schüchterne von selbst aus ihrem Haus... Ihre braunen Augen schienen noch größer zu werden, sie sog die für sie fremde Umgebung förmlich auf. Sie erhielt viele Streicheleinheiten. Die Pflegemama legte ihr sehr liebevoll und ruhig Geschirr und Halsband um. Karin lief auch etwas umher, zog es dann aber doch vor, sich in eine Ecke zurückzuziehen. Das war für uns das Zeichen, mit ihr den Weg zum Parkhaus anzutreten. Karin wollte aber nicht laufen. Pflegemama nahm sie kurzerhand auf den Arm. Irgendwann wollte Karin dann wieder runter, aber nur, um sich in einem sicheren Unterschlupf zurückzuziehen. Wieder wurde sie zärtlich vom Boden aufgenommen und bis zum Auto getragen. Endlich konnte sie ihre Reise nach Münster antreten.
Alles wird nun gut, kleine Karin.
Ein Dankeschön an die liebe Flugpatin, die unsere Karin mitgebracht hat und noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an die Spender. Ohne euch wäre Karins trauriges Schicksal auf Zypern besiegelt gewesen. Durch euch lernt sie hier ein Leben in Freiheit kennen, ohne Schmerzen. Liebe Karin, wir alle wünschen dir deine eigene Familie. Ich bin sicher, sie wird dich finden.